MÖGE DIE MACHT MIT IHM SEIN

Vor 25 Jahren revolutionierte George Lucas das Kino. Hat er mit Star Wars die Ideale Hollywoods verraten?
Von Andreas C. Knigge

Das Versteck ist perfekt gewählt. Es liegt in einem Tal im Marin County, ein paar Meilen nördlich von San Francisco. Entlang der Hügel schlängelt sich ein kleiner Fluss und mündet in einen See vor dem Herrenhaus. Niemand, der sich durch Zufall hierher verirrt, würde hinter den Fassaden im New-England-Stil eine Hightech-Kommandozentrale vermuten.

Die Idylle trügt. Auf George Lucas‘ Skywalker Ranch läuft zur Stunde der Countdown zu einer Invasion, mit der am kommenden Donnerstag gleich die halbe Erde erobert werden soll. Dann nämlich startet, erstmals in 43 Ländern synchron, Star Wars Nummer fünf: Episode II – Angriff der Klonkrieger.

Teil zwei im Krieg der Kino-Blockbuster. Seit Lucas, 58, vor nunmehr einem viertel Jahrhundert die erste Folge seines Weltraummärchens inszenierte und Krieg der Sterne alle Kassenrekorde brach, steht der Mann mächtig unter Druck. Es geht um die Verteidigung seines Rufs als erfolgreichster Filmemacher der Geschichte. Mit Episode I – Die dunkle Bedrohung war er vor drei Jahren angetreten, um James Camerons Titanic zu versenken. Und unterlag mit einem Box Office-Ergebnis von 922 Millionen Dollar gegen die galaktischen 1,8 Milliarden, die der Katastrophenhit eingespielt hatte. Rechnet man allerdings das Merchandising dazu, steht Lucas trotzdem blendend da: Mit Star Wars-Devotionalien wurden noch einmal über zwei Milliarden zusätzlich umgesetzt.

Jetzt hat er es gleich mit zwei Konkurrenten zu tun, denen er gewissermaßen selbst den Weg bereitet hat. Auch die Produzenten von Harry Potter und Der Herr der Ringe setzen auf das Erfolgskonzept des Mehrteilers und die weltweite Vermarktung ihrer Charaktere auf Frühstücksbüchsen, Schreibblocks und T-Shirts. Doch der Herrscher über das Sternenimperium gibt sich wie immer gelassen: „Ich habe meine Arbeit getan. Was jetzt kommt, ist nicht mehr meine Sache.“

Der Satz klingt, als solle er an das Filmgeschäft der alten Schule erinnern. Damals traten die Kreativen ab, wenn die letzte Einstellung im Kasten war, der Rest war Sache der Studios. Im Fall Star Wars allerdings ist es Lucas selbst, der die Gehälter der Marketingstrategen bezahlt. „Das komplette Business wird von ihm dirigiert“, sagt Alan Ladd, der ehemalige Chef der 20th Century Fox. Ladd war der Mann, dem Lucas einen Vertrag abtrotzte, der Hollywood für immer verändern sollte.

Dabei muss sich Lucas um PR nicht mal große Gedanken machen. Für den Werbefeldzug, vor dem es auch diesmal kein Entrinnen geben wird, sorgen Spielzeughersteller und Fastfood-Ketten, die astronomische Summen für die Nutzungsrechte an den Star Wars-Figuren bezahlt haben. Pepsi ließ es sich 2,5 Milliarden Dollar kosten, Luke Skywalker und Darth Vader weltweit auf seine Softdrink-Dosen drucken zu dürfen.

Doch Lucas hat noch weitere Trümpfe im Ärmel. Im Gegensatz zu den bereits bekannten Geschichten der beiden Romanverfilmungen existiert die Zukunft von Star Wars allein in seinem Kopf. Bis zuletzt bleibt auch die Story von Episode II ein strengstens gehütetes Geheimnis, noch nicht einmal Hayden Christensen, der diesmal den jungen Anakin Skywalker verkörpert, Lukes späteren Vater, der dann zu Darth Vader mutiert, durfte das vollständige Drehbuch lesen. Um die neue Folge ins Gespräch zu bringen, wurden gezielt Gerüchte im Internet verbreitet. Schon früh durchsickern ließ man etwa, dass eine Lovestory gegeben wird. Das ist die dritte Trumpfkarte, denn in Sachen Erotik hat Lucas sein Publikum bisher nicht gerade verwöhnt. Mit Klebeband ließ er in Krieg der Sterne sogar den zarten Busen seiner Prinzessin Leia verschwinden: „Ich will nicht, dass im Weltraum Brüste herumhüpfen.“

Seine wirkungsvollste Geheimwaffe allerdings sind die Fans. Für die Generation, die damals als Teenager den Beginn von Luke Skywalkers Kampf gegen die dunkle Seite der Macht im Kino erlebte, wurde Star Wars zu einem „virtuellen Woodstock“, so der Zukunftsforscher Peter Glaser, für sie gibt es seitdem die Zeit vor Star Wars und die Zeit danach. Als die Saga 1999 endlich mit der Vorgeschichte weitergesponnen wurde, verkündete Newsweek das am heißesten erwartete Spektakel seit die Römer auf die Idee gekommen seien, Löwen ins Kolosseum zu hetzen. Star Wars-Jünger aus aller Welt campierten wochenlang in Schlafsäcken vor dem Chinese Theatre in Hollywood, um eine Karte für die Erstaufführung von Episode I zu ergattern.

In dem legendären Filmpalast am Hollywood Boulevard war am 25. Mai 1977 alles losgegangen. Lucas saß am Premierentag in einem Restaurant auf der anderen Straßenseite und wollte seinen Augen nicht trauen: Vor dem Kino hatte die Polizei zwei Fahrspuren abgesperrt und die Menschenschlange reichte bis zum nächsten Häuserblock. In den folgenden Tagen sprachen die aufgeschreckten Studiobosse zum ersten Mal von einem „Blockbuster“ und eine neue Ära des Filmbusiness hatte begonnen.

Angekündigt hatte sich der Umsturz schon lange, und dass Lucas der Mann war, der sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort befand, hat ihm nicht nur Freunde gemacht. „Star Wars war so ähnlich wie der Durchbruch von McDonald’s“, schimpfte William Friedkin. „Das Gefühl für gutes Essen verkümmerte.“ Der Regisseur von Der Exorzist steht mit seiner Meinung nicht allein. „Star Wars hat Hollywoods Herz und Seele verschlungen“, meint auch Drehbuchautor Paul Schrader (Taxi Driver), „damit ging dieses Big-Budget-Comicheft-Fieber los.“ Und dagegen hätten kleine Filme und anspruchsvolle Produktionen nunkeine Chance mehr. Robert Altman orakelte sogar vom „Tod des Kinos“.

George Lucas fechten solche Vorwürfe nicht an: „Star Wars hat die Filmindustrie weder zerstört noch infantilisiert“, sagt er. „Warum sehen sich die Leute diese Popcorn-Filme denn an, wenn sie nicht gut sein sollen?“ Doch es geht längst nicht um die alte Frage Kunst oder Kommerz allein. Es geht vor allem darum, ob Lucas zum Verräter geworden ist, ob er sich der dunklen Seite der Macht verschrieben hat.

Denn wie sein Jedi-Ritter Luke Skywalker, der die Pläne des Imperators und seines Vasallen Darth Vader, das gesamte Universum zu unterjochen, durchkreuzen will, hatte auch Lucas einmal zu einer Schar junger Rebellen gehört, die angetreten waren, um den Planeten Hollywood zu erobern und das Kino aufzumischen. Das war vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Wie ein Lichtschwert hatten Bürgerrechtsbewegung und Vietnam-Proteste die amerikanische Nation gespalten, aber in den Studios schwangen greise Männer, die noch der Generation der Gründerväter der Filmindustrie angehörten, ihr Zepter. Die Beatles, die Pille und den Geruch von Cannabis hatten sie nicht mal registriert.

Ende der Sechziger befand sich Hollywood in einem jämmerlichen Zustand. Zuerst waren die Studios durch die Antitrustgesetze gezwungen worden, ihre einträglichen Kinoketten zu verkaufen, dann der Frontalangriff des Fernsehens. Die Zahl der Kinobesucher war von 80 Millionen pro Woche im Rekordjahr 1946 auf 16 Millionen gesackt, die Studiozaren hatten sowohl das junge Publikum des Nachkriegs-Babybooms übersehen wie auch den Anschluss an das Autorenkino verschlafen, das in Europa mit Jean-Luc Godard, Federico Fellini oder Ingmar Bergmann Erfolge feierte. Nun kreisten über ihren Köpfen die Schnäppchenjäger der Mischkonzerne wie Aasgeier auf der Suche nach Beute.

Aber Die Reifeprüfung und Easy Rider hatten auch die Situation der Jugendlichen auf die Leinwand gebracht, Filme wie Bonnie und Clyde oder Rosemaries Baby mit klassischen Erzählkonventionen gebrochen und das Publikum elektrisiert. Die Studios hatten wenig zu verlieren und öffneten sich, zögernd, einer neuen Generation unverbrauchter Filmemacher, die beeinflusst waren von der Nouvelle Vague und Akira Kurosawa, die von neuen Ausdrucksmöglichkeiten träumten und auf Stars ebenso pfiffen wie auf ein Happy End.

Leute wie Woody Allen, Peter Bogdanovich oder Francis Ford Coppola kamen vom Theater, vom Fernsehen, von der Filmkritik oder hatten sich, wie Robert Altman, bereits als unabhängige Produzenten versucht. Kino-Besessene, die plötzlich Erfolge feierten, mit denen niemand gerechnet hatte. Coppolas Der Pate etwa wurde nicht nur zum Kassenhit, sondern auch einer der künstlerisch einflussreichsten Filme der Siebzigerjahre. Es war eine amerikanische Kulturrevolution, die Presse feierte ein „New Hollywood“.

Wie Brian De Palma, Martin Scorsese, Steven Spielberg kommt George Lucas direkt von der Filmhochschule nach Hollywood. Warner Bros. bietet ihm ein Stipendium an, als Assistent von Coppola. Gerade ist das Studio an eine Fernsehgesellschaft verkauft worden, Lucas beginnt am gleichen Tag, an dem der 75jährige Jack Warner sein Büro räumt. „Die ältere Generation gab den Stab nicht freiwillig ab, wir mussten ihn diesen Leuten entwinden“, erinnert sich Spielberg. „Aber zum ersten Mal kamen junge Leute ins Filmgeschäft, mit all ihrer Naivität und allen Privilegien ihrer Jugend, und eine Lawine herrlich neuer Ideen brach los.“

Spielberg führt Lucas und ein paar andere Freunde eines Abends in die Halle, in der gerade die Attraktion für seinen Film Der weiße Hai zusammengebaut wird. Lucas steigt auf eine Leiter und beugt sich in das riesige Maul des Monsters, Spielberg betätigt den Schließmechanismus. Dann lässt sich der Kiefer nicht mehr öffnen. Nachdem Lucas seinen Kopf gerettet hat, verschwinden sie unbemerkt in der Dunkelheit, wie Jungs, die gerade ein teures Spielzeug kaputtgemacht haben.

Der weiße Hai wird 1975 der bis dahin kommerziell erfolgreichste Film in der Geschichte Hollywoods. Doch auch Lucas, dessen Erstling THX 1138, ein experimenteller Science-Fiction-Streifen, an den Kassen gefloppt war, kann inzwischen einen Erfolg aufweisen. American Graffiti hat bei 775.000 Dollar Kosten 55 Millionen eingespielt, eine sagenhafte Rendite. Und die beste Voraussetzung, um mit der Idee für einen Film hausieren zu gehen, der Spielberg aus dem Weg bomben soll.

Lucas will Flash Gordon verfilmen, den berühmten Comic-Strip des Zeichners Alex Raymond aus den Dreißigerjahren, doch hat schon Fellini die Rechte gekauft. Also macht er sich an eine freie Adaption. Das Script kommt nicht voran. Nach über einem Jahr hat er gerade mal ein kurzes Treatment zusammen, das niemand außer ihm versteht, nach einem weiteren schließlich die erste Drehbuchfassung. Darin geht es um einen rätselhaften Kristall, der eine noch rätselhaftere „Macht“ birgt, 500 Seiten, viel zu viel für einen Film. Immerhin gibt es nun wenigstens einen Titel: The Star Wars.

Ein Studio nach dem anderen winkt ab, das Science-Fiction-Genre gilt als tot. Nur Alan Ladd von der 20th Century Fox zeigt Interesse und bewilligt ein Budget von 3,5 Millionen Dollar. Der Film wird am Ende 9,5 Millionen verschlingen, aber Lucas nickt, weil er fürchtet, Ladd würde ihn sonst fortjagen. Als die Kosten explodieren, verzichtet er auf einen Teil seiner Gage und besteht dafür auf die Fortsetzungs- und Merchandising-Rechte. Sequels haben sich in der Vergangenheit als nicht sonderlich profitabel erwiesen, das Lizenzgeschäft betreibt die Fox nur nebenbei, aus Ladds Sicht geht es um Peanuts.

Für das Studio eine fatale Entscheidung, denn schon bald soll sich das, was man bisher als „Nebengeschäft“ betrachtet hat, als weit profitabler erweisen als das Filmbusiness selbst. 7,5 Milliarden Dollar wurden bis heute mit Star Wars-Merchandising umgesetzt, das Dreifache dessen, was vier Filme weltweit eingespielt haben. Und die Lizenzeinnahmen flossen nun auf Lucas‘ Konto anstatt auf das der Fox. Finanziell unabhängig, produziert er die Fortsetzungen selbst, das Studio besorgt nur noch den Verleih. Lucas wird der mächtigste Mann der Filmindustrie.

Doch zunächst hat er ein Problem, das nahezu unlösbar scheint. Niemand kann ihm die Spezialeffekte liefern, die er braucht, um seine Sternenwelt entstehen zu lassen. Er engagiert John Dykstra, der bei Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum einige Erfahrungen mit computergesteuerten Kameras gesammelt hat, und gründet ein eigenes Trickstudio. Industrial Light and Magic wird die wichtigste Effektfabrik Hollywoods werden und die künftige Filmästhetik prägen, aus dem Erzählkino wird ein Kino der technischen Zaubertricks.

Im März 1976 liegt endlich auch die mittlerweile vierte Drehbuchversion vor, wenige Tage später beginnen die Dreharbeiten. Das größte Problem bleiben die über 350 Effekte. Die benötigte Technik gibt es noch nicht, ILM muss alles neu entwickeln. Nach einem Jahr sind eine Million Dollar digitalisiert, ohne bemerkenswerte Ergebnisse. Lucas bricht zusammen und schwört sich noch im Krankenhaus, nie wieder bei einem Film Regie zu führen.

Schließlich kann er einem kleinen Kreis befreundeter Filmleute einen ersten Rohschnitt zeigen, statt der noch fehlenden Trickaufnahmen vom Angriff der Rebellen auf den Todesstern des Imperators sind Luftschlachten aus Filmen über den Zweiten Weltkrieg einmontiert. Betretenes Schweigen statt Applaus. Ladd, der zum ersten Mal etwas von Star Wars gesehen hat, fliegt sofort nach Los Angeles zurück. Nur Spielberg versucht, den aschfahlen Lucas zu beruhigen: „George, dein Film ist großartig, er wird 100 Millionen Dollar machen.“

Tatsächlich spielt er beinahe das Doppelte ein und rast mit Lichtgeschwindigkeit an Der weiße Hai vorbei. Bei Marvel erscheint eine Comic-Version, von dem eiligst auf den Markt geworfenen Roman werden drei Millionen Exemplare verkauft, eine Flut von Figuren und Raumschiffen schwappt in die Spielzeugläden. Als es im nächsten Jahr sieben Oscars hagelt, bringt die Fox den Film ein zweites Mal in die Kinos und setzt weitere 46 Millionen um, Amerika ist im Star Wars-Fieber.

Nach Vietnam und Watergate liegt das Land moralisch am Boden, höchste Zeit für neue Helden. Krieg der Sterne ist ein Film über Gut und Böse im Stil der alten Western, in denen die Aufrechten weiße und die Schurken schwarze Hüte tragen. Ein rasantes Comic-Spektakel, dessen Fantasiewesen schon auf der Leinwand so aussehen wie die Spielzeugfiguren von Hasbro, und das erst durch diese Zugaben zum Gesamtkunstwerk wird. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden im beginnenden Computerzeitalter, die verspricht, dass es auch in der Maschinenwelt noch Liebe, Mut und Hoffnung geben wird, und als Beweis dafür das komplette Repertoire der Mythen auffährt und alle Genres der Popkultur plündert. Und die mit den Fortsetzungen Das Imperium schlägt zurück (1980) und Rückkehr der Jedi-Ritter (1983), von Lucas nur noch produziert, selbst zur modernen Popmythologie wurde.

Lucas hatte alles erreicht, nur die Anerkennung als Filmkünstler wollte nicht kommen. Während die Kritik Coppola und Scorsese feierte, hatte er einen „Disney-Film“ gedreht, Teenager-Kino, das niemand ernst nahm. Von den einstigen Rebellen des „New Hollywood“ hat allein Lucas wirklich Unabhängigkeit erlangt, eine Ironie des Schicksals, dass er am Ende zum Gefangenen genau jenes Erfolgs wurde, der ihm die Freiheit bescherte.

Der ambitionierte Filmemacher, der einmal vom Autorenkino träumte, war zum Herrscher über ein Firmenimperium mit heute 1.800 Angestellten geworden. Ein Studioboss. Mitte der Achtziger plagte ihn oft der Alptraum, dass er eines Tages vor seinen Schöpfer treten und der zu ihm sagen würde: „Du hattest deine Chance und du hast sie verpatzt. Weg mit dir.“ Und dabei waren die drei Filme erst die mittlere Trilogie einer neunteiligen Saga.

16 Jahre sollten vergehen, bis Lucas seine Weltraumoper endlich fortführte: Schneller, schriller, bunter, lauter, eine 115 Millionen Dollar teure Hightech-Achterbahnfahrt, für die ILM 140 neue Figuren generierte – einen ganzen Merchandising-Katalog. Zum ersten Mal seit 1977 führte Lucas wieder selbst Regie, trotzdem waren viele alte Fans entsetzt. Ihnen fehlte die Magie.

Sehen die ersten drei Filme aus wie ein mit Kuscheltieren gespicktes Kinderzimmer, wirkt Episode I wie ein Computerspiel, ein Leinwandtrip für Konsolen-Kids. The times they are a-changin‘. Lucas hat seinen Frieden mit Star Wars gemacht, er hat seine eigenen Sensationserfolge in den Schatten gestellt, und er hat bewiesen, dass sein Mantra noch immer gilt: „Jede Generation hat ihre Legende.“ Seine Legende.

Star Wars erzählt auch die Geschichte vom Sturm auf das alte Hollywood. Die Jugend triumphiert über die finsteren Greise. Aber am Schluss der klassischen Trilogie kommt es doch noch zur Aussöhnung zwischen den Generationen. Dabei wird es nun auch bleiben, denn die Schlusstrilogie hat Lucas inzwischen abgesagt. Er hat sich wohl ausgerechnet, dass er beim jetzigen Stand der Dinge 71 sein wird, wenn Teil neun im Jahr 2014 in die Kinos käme.

Eigentlich schade. Jack Warner produzierte mit 71 noch den Musicalfilm My Fair Lady. Der spielte damals für Schlagzeilen sorgende 17 Millionen ein und räumte acht Oscars ab.

(Süddeutsche Zeitung, 11./12. Mai 2002)

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